Bildsame Schönheit
Zur Integration des Ästhetischen im mathematikdidaktischen Bildungsdiskurs
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/md/2015.1202Abstract
Mit Schönheit und Kunstförmigkeit werden Aspekte von Mathematik angesprochen, die jenseits von Anwendungs- und Nützlichkeitserwägungen den Blick auf die Beziehung von Individuum und Gegenstand richten. Die mathematikphilosophische Untersuchung dieser Phänomene zeigt, dass sich die immer wieder in der mathematischen Wissenschaftspraxisbeschriebenen Schönheitserfahrungen mit Mathematik durch eine spezifische Verbindung objektimmanenter Eigenschaften sowie epistemischer und emotionaler Erlebnisse auszeichnen und die Mathematik weiterhin in vielen Aspekten als besondere Kunstform aufgefasst werden kann und sollte. Im vorliegenden Beitrag können auf dieser Grundlage Bildungsanlässe sowohl in der reflektierten Rezeption schöner Mathematik und dem mathematisch-künstlerischen Schaffen anderer als auch im eigenaktiven künstlerisch kreativen Umgang mit Mathematischem lokalisiert werden. Die ästhetische Dimension allgemeiner Bildung stellt sich dabei auch für den Mathematikunterricht als zu Unrecht vernachlässigte, fruchtbare Erweiterung bestehender Konzepte mathematischer Bildung dar.