Können als Apriori des Verstehens
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/md/2019.1141Abstract
Der einfache Zugang zu Tablets und Smartphones im Unterricht legt nahe, den ‚mechanischen‘ Umgang mit Termen, Gleichungen usw. an diese Geräte auszulagern, um Zeit für das Verstehen zu gewinnen. Der Aufsatz will dagegen zeigen, dass Verstehen auf der höheren Ebene ein ‚mechanisches‘ Können auf der niedrigeren Ebene voraussetzt. Einschlägige Erkenntnisse der philosophischen Phänomenologie zeigen, dass Begriffe, in denen wir denken, im gewohnten Umgang mit den Dingen wurzeln. Das ‚mechanische‘ Können ist nicht nur geistlose Mechanik, sondern ist das Gewohnte, auf das wir beim Verstehen der höheren Ebene unmittelbar zugreifen müssen. Sinn des Übens ist nicht Schnelligkeit, sondern wesentlich Unmittelbarkeit.