Die Autor*innen dieses Beitrages argumentieren, dass Schulgeschichte zu einem erheblichen Teil als eine Geschichte von Standardisierung gelesen werden kann, wobei diese Tendenzen zu unterschiedlichen Zeiten divergierend gerahmt und benannt wurden. Um diese Perspektive auszuführen, zu illustrieren sowie zu begründen, betrachtet dieser Beitrag die historische Genese von Ziffernnoten sowie Kompetenzen und rahmt diese exemplarischen Beispiele aus dem Blickwinkel des Neo-Institutionalismus. Basierend auf diesen beobachtbaren und sich stetig fortführenden Entwicklungen, deutet dieser Beitrag mögliche zukünftige Effekte von Digitalisierung an und deutet auf potenziell unintendierte Konsequenzen ebendieser hin. Vor diesem Hintergrund ergibt sich ein neuer Blickwinkel, von dem aus auf die – als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie initiierten – Digitalisierungsbemühungen jüngerer Vergangenheit geschaut werden kann.
This article argues that the history of schools and schooling can, to a significant degree, also be read and understood as a history of standardization. However, these tendencies have been framed and named divergently in different times. In order to illustrate and argue for this kind of framing, this text analyses the historical developments around two key concepts of schools: grades and competences. These two will also be theorized from a neo-institutional perspective. Taking these standardization tendencies as a starting point, this article hints at possible effects of digitalization and illustrates potential unintended consequences. From this point of view, a new perspective on – during the Covid-19 pandemic initiated – digitalization efforts.