In der Einleitung wird der gesprächsanalytisch fundierte Zugang zu schulisch-unterrichtlicher Interaktion als Reflexionsinstrument skizziert. Der Meta-Definition von Lenske & Lohse-Bossenz (2023) folgend, wird „Reflexion“ als distanzierte Auseinandersetzung mit einem konkreten fachlichen Gegenstand verstanden, der die reflektierende Person unmittelbar betrifft und bei ihr ein erweitertes Verständnis der jeweiligen pädagogischen Praxis zum Ziel hat. Wir diskutieren, welche schul- und unterrichtsbezogenen sprachlich-interaktiven Gegenstände durch eine gesprächsanalytische Herangehensweise einer Reflexion zugänglich gemacht werden können, welchen Mehrwert die Akteur*innen im Feld davon haben und welche Potenziale ein gesprächsanalytisches Vorgehen hinsichtlich einer erweiterten Perspektive auf die pädagogische Praxis sowohl in fachspezifischer als auch fachübergreifender Hinsicht birgt.
The introduction outlines the conversation analysis-based approach to classroom interaction as an instrument of reflection. Following the meta-definition of Lenske & Lohse-Bossenz (2023), "reflection" is understood as a deeper examination of a specific subject matter that directly affects the reflecting person and aims to advance their understanding of the specific pedagogical practice. We discuss which school- and classroom-related interactional practices can be made accessible for reflection through a conversation-analytical approach, what added value the actors in the field gain from this and what potential a conversation-analytical approach offers with regard to an expanded perspective on pedagogical practice in both, subject-specific and interdisciplinary terms.