In diesem unterrichtspraktischen Beitrag wird dargelegt, wie mit dem Roman Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte (2020) (Zipfel & Flygenring, 2020) eine sinnanregende Unterrichtsreihe im Literaturunterricht durchgeführt werden kann. Der Roman erzählt aus den Augen einer selbstbewussten Dreizehnjähren, dass das Leben nach vielem schmeckt: bittersüß, sauer, salzig – aber ein ‚Rezept‘ für das Leben gibt es nicht. Wie kann es gelingen, sinnliche Wahrnehmung, individuelles literar(ästhet)isches Lernen und Persönlichkeitsbildung zusammenzudenken und Reflexionsanlässe und literarische Anschlusskommunikation analytisch-rezeptiv zu fördern? Das Vorhaben wurde in einer 7. Jahrgangsstufe erprobt. Konzeptionell wird auf die dispermediale (Fach-)Didaktik (Lewald-Romahn, 2024a; Lewald-Romahn, 2024b) zurückgegriffen. Sie verbindet in diesem Beispiel den semantischen Raum ‚Geschmack‘ mit zentralen Inhalten des Romans und der Methode des Lesetagebuchs. Das Ziel ist die Ausbildung der (ästhetischen) Handlungsfähigkeit (Agency) mit Blick auf literarästhetische Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und Resilienzausbildung: Wie ‚schmeckt‘ das Leben? Gibt es ein ‚Rezept‘ für das Leben oder fülle ich mein eigenes ‚Rezeptbuch‘ kontinuierlich neu?
This practical teaching article explains how the novel Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte (2020) (Zipfel & Flygenring, 2020) can be used in diversity-oriented literature lessons. The novel tells, from the eyes of a self-confident thirteen-year-old, that life tastes of many things: bittersweet, sour, salty – but there isn't a 'recipe' for life. How can sensory perceptions and individual literary (aesthetic) learning, and personality development brought together for reflection and literary follow-up communication in an analytical and receptive way? The project was tested in a 7th grade class. Conceptually, the dispermedial didactic (Lewald-Romahn, 2024a; Lewald-Romahn, 2024b) is used. In this example, it connects the semantic space of ‘taste’ with the central content of the novel and the method reading diary. The goal is an (aesthetic) agency, with a view to literary aesthetic education and personality development and resilience: What does life 'taste' like? Is there a 'recipe' for life or am I constantly refilling my own 'recipe book'?