Das ist unser Leben, das ist auch mein Leben. Sprachlich-literarisches Lernen mit dem digitalen Spiel "Every Day the same Dream"
DOI:
https://doi.org/10.18716/OJS/MIDU/2024.2.6Schlagwörter:
Digitale Spiele, Literarisches Lernen, Medienästhetik, Computerspielverfilmungen, Intermedialität, Politische BildungAbstract
Der Artikel untersucht das Computerspiel Every day the same dream auf seine Potentiale für einen medienreflexiven Sprach- und Literaturunterricht. Das kostenloses Mini Art Game wurde 2009 von Paolo Pedercini entwickelt und handelt von einem Büroangestellten, dessen Leben sich in einer endlosen Routine aus Arbeit und Monotonie abspielt. Der Spieler oder die Spielerin versucht, aus dieser endlosen Schleife auszubrechen. Dabei kommt es zu irritierenden Unbestimmtheitserfahrungen, die zu einer Interpretation herausfordern.
Every day the same dream erweist sich als ideales Beispiel für die Auseinandersetzung mit Computerspielen im Deutschunterricht. Es bietet die Möglichkeit, medien-spezifische Kompetenzen aufzubauen, paratextuelle Formate wie Let ́s Plays zu analysieren, kreative Anschlusskommunikation in Form der gamebasierten Miterzählung zu fördern und Reinszenierungen am Beispiel zweier Kurzfilme aus Österreich und Deutschland zu reflektieren. Schüler/-innen können für eine Interpretation gewinnbringend auf Brechts Theorie und Praxis des epischen Theaters zurückgreifen. Das Spiel regt zur kritischen Betrachtung von gesellschaftlichen Themen an, insbesondere im Zusammenhang mit Arbeit und Identität, und fordert dazu heraus, über Lösungen nachzudenken, die außerhalb des Spiels liegen und politische Fragen aufwerfen.
Abstract (english): This is our life, this is my life too. Linguistic-literacy learning with the digital game "Every day the same dream"
The article observes the video game Every day the same dream for its potential for media-reflective language and literature lessons. The free mini-art game was developed by Paolo Pedercini in 2009 and is about an office worker whose life takes place in an endless routine of work and monotony. The player tries to break out of this endless loop. This leads to irritating experiences of indeterminacy that challenge interpretation.
Every day the same dream proves to be an ideal example for dealing with computer games in German lessons. It offers the opportunity to build up media-specific skills, analyze paratextual formats such as Let’s Plays, promote creative follow-up communication in the form of game-based co-narration and reflect on adaptions using the example of two short films from Austria and Germany. Students can profitably draw on Brecht’s theory and practice of epic theatre for an interpretation. The game encourages critical reflection on social issues, particularly in connection with work and identity, and challenges the players to think about solutions that lie outside the play and to raise political questions.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2025 Matthis Kepser

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International.