Unzuverlässig erzählte Welten verstehen. Kognitive Operationen von Schüler*innen beim Umgang mit narrativer Unzuverlässigkeit
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/midu/2021.2.5Schlagworte:
Erzähltheorie, Literarisches Lernen, Unzuverlässiges ErzählenAbstract
Der Beitrag zeigt auf, welche für die Analyse und Interpretation narrativer Unzuverlässigkeit wichtigen kognitiven Operationen Schüler*innen bei der Lektüre von Franz Kafkas Fragment gebliebenem, kurzem Erzähltext Heimkehr, in dem unzuverlässig bzw. mimetisch unentscheidbar erzählt wird, vollziehen und auf welche sogenannten frames of reference sie dabei zurückgreifen. Zu diesem Zweck wird zunächst ein kurzer Überblick über den narratologischen Diskurs um das unzuverlässige Erzählen gegeben. Anschließend werden auf dieser Grundlage kognitive Operationen identifiziert, die für den Umgang mit narrativer Unzuverlässigkeit wichtig sind. Schließlich werden erste Ergebnisse einer Studie dargestellt, bei der die in Lektüreprotokollen erhobenen Äußerungen von Schüler*innen zu dem ausgewählten Fragment Kafkas mit Blick auf die oben genannte Fragestellung inhaltsanalytisch kodiert und ausgewertet wurden.
Abstract (english): Understanding unreliable narration. Cognitive operations by students who deal with narrative unreliability
The article examines which cognitive operations that are important for the analysis and interpretation of narrative unreliability are carried out by students when reading Franz Kafka‘s Heimkehr, a fragmentary and unreliably narrated text, and to which frames of reference they resort. To this end, a brief overview of the narratological discourse on unreliable narration is given. Cognitive operations that are important for dealing with narrative unreliability are identified subsequently. The statements made by students, as documented in logs, about the selected story by Kafka are coded and evaluated by means of content analysis.
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