Sprachen, Bildung und nachhaltige Entwicklung in Afrika

Gedanken zum Internationalen Jahr der indigenen Sprachen 2019

Authors

  • H. Ekkehart Wolff Leipzig University

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/the_mouth.3360

Abstract

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2019 zum Internationalen Jahr der indigenen Sprachen ausgerufen. Die Initiative geht auf das Jahr 2008 zurück, das seinerseits als Internationales Jahr der Sprachen zur Würdigung der weltweiten sprachlichen Diversität proklamiert worden war, nachdem bereits die African Union das Jahr 2006 als Year of African Languages ausgerufen hatte. Parallel dazu wird, ebenfalls unter der Ägide der UNESCO, seit dem Jahr 2000 der 21. Februar weltweit als Internationaler Tag der Muttersprache begangen. Problemdruck auf indigene Sprachen und deren Sprecher herrscht vor allem im Globalen Süden, der geographisch weitgehend mit Zonen größerer biologischer, aber auch sprachlicher und kultureller Diversität identisch ist. Er ist besonders groß dort, wo bis heute der europäische Kolonialismus als Kulturimperialismus in der Sprachen- und Bildungspolitik fortwirkt. Aber auch im Norden leiden ethnische und linguistische Minoritäten unter hegemonialer Dominanz umgebender Mehrheitsbevölkerungen, auch wenn dieses Faktum unter der herrschenden Nationalstaatsideologie in Europa politisch und medial gern vernachlässigt wird. In der Folge stößt man im Norden eher auf gleichgültiges Desinteresse, das auf Mangel an Wissen über die weitreichende Bedeutung der „Sprachenfrage“ in großen Teilen der Welt beruht. Diesem Mangel an Wissen abzuhelfen dient die UNO Initiative zum Internationalen Jahr der indigenen Sprachen 2019, und nicht zuletzt auch dieser kleine Beitrag.

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Published

2019-05-07

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