About the Journal
The Mouth is an open-access journal devoted to the critical study of language practices and ideologies, cultural concepts and social contexts. It is transdisciplinary and not bound to a single particular form. Contributions can be written texts of varying size and genre, images, videos and other formats, in different languages.
Our Mission
We are convinced that thoughts can be expressed in multiple ways. This journal supports the openness to forms of texts and to practices of language, which we see as essential for publishing a wide variety of thoughts, expressions and concepts. We are sensitive to positionalities and to the ways in which stories are told in different ways, as well as to different forms of theorizing in various languages and societies other than the ones in which we live. Attempting to learn from others, we will continue to create a journal that allows for multiple forms of expressions and texts, which also includes podcasts and visual material that transmit knowledges in a variety of ways.
Current Issue

Diese Arbeit untersucht, basierend auf eigenen Parkbesuchen, Interviews mit Besucherinnen und der Analyse von Parkmaterial, die (post)kolonialen Weltbilder, die sich im Serengeti-Park, einem afrikathematisierten Safari- und Vergnügungspark in Niedersachsen, manifestieren. Die Autorin analysiert die Darstellungen und Praktiken des Parks in ihren historischen sowie gegenwärtigen lokalen und globalen Kontexten und der Park dient als Ausdruck von Strukturen, die über den Park hinausreichen. Der Park inszeniert eine Weltreise, wobei er das außereuropäische Andere in leicht zu verstehende, konsumierbare Bilder verwandelt. An bekannte (post)koloniale Imaginationen anknüpfend wird Afrika (Hauptthema des Parks) als romantische, idyllische, mal menschenleere, mal von sorglosen, rückständigen Exoten bewohnte Landschaft oder als gefährliche Wildnis, in jedem Fall aber als allochrones Anderes dargestellt. Mit den imperialen Abenteuergeschichten, die der Park erzählt, referiert er auf nostalgisch verklärende Weise direkt auf die europäische Kolonialzeit, ohne diesen Kontext jedoch zu thematisieren. Die Parkbetreiber*innen positionieren sowohl ihre Besucher*innen als auch sich selbst als Abenteurer sowie als Retter von Tieren, wobei sie die Verantwortung des Globalen Nordens für Artensterben und Klimawandel nicht thematisieren. Während er den Wunsch nach einer Einheit von Mensch und Tier äußert, manifestiert der Park selbst eine ontologische sowie strukturelle Trennung und Hierarchie derselben. Die Machtverhältnisse zwischen Tieren und Menschen bleiben asymmetrisch, die kommodifizierte Nähe zu den Tieren auf das Erlebnis der Besucher*innen ausgerichtet. Zwischen proklamierter Wertschätzung Afrikas, Tierliebe und Naturschutz auf der einen und (post)kolonialen Narrativen und Strukturen, Verwertbarkeitslogik und Konsum auf der anderen Seite manifestiert und transportiert der Serengeti-Park ambivalente Blicke auf die Welt.