Literaturkritik heute: Video-Rezensionen im Deutschunterricht
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/midu/2019.1.9Schlagwörter:
Mediendidaktik, Deutschunterricht, Neue Medien, Booktube, YouTube, Netzkultur, Social Media, Social readingAbstract
„Redebedarf über Literatur. Früher gab es Lesezirkel. Heute gibt es Youtube.“ (Reichwein 2017)
Digitale Video-Rezensionen von LaienleserInnen auf YouTube stellen eine kulturelle Praxis im Literatur-betrieb der Gegenwart dar und werden von der Booktube-Community, zu der vor allem Jugendliche und junge Erwachsene gehören, produziert, rezipiert, geliked und geteilt. Diese Praxis zu explorieren, gestattet Einblicke in medial vermittelte außerschulische Formen literarischer Anschlusskommunikation. Als Rezeptionsdokumente belegen die Webvideos, wie sich junge LeserInnen in der digitalen Medienumgebung mit anderen Usern der Community – dem virtuellen Netzwerk einer interessenbasierten Gemeinschaft – über ihr Verstehen, ihr persönliches Leseerleben und vor allem auch über die Bewertung von (Jugend)literatur austauschen; damit lassen sich die Rezensionsvideos der Booktuber als eine neue partizipative Form literaturkritischer Kommunikation auffassen. Vor dem Hintergrund diskursiver und medialer Transformationsprozesse der Literaturkritik im Web 2.0 sowie der Herausbildung einer dynamisch-deliberativ strukturierten literarischen Netz-/ Empfehlungskultur durch LaienleserInnen zielt der folgende Beitrag darauf ab, die lese- und literaturbezogenen medialen Praktiken von Booktube in ihrem informellen Kontext zu erschließen,1 um deren Potenziale auch für Lernprozesse im Deutschunterricht herauszuarbeiten.
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