Schreiben durch Künstliche Intelligenz. ChatGPT und automatisierte Lyrikanalysen
Datum der Veröffentlichung: 04.09.2023
DOI:
https://doi.org/10.18716/OJS/MIDU/2023.0.2Schlagworte:
Künstliche Intelligenz, Schreiben, Literaturunterricht, Textanalyse, Gedichtinterpretation, ChatGPTAbstract
Der Beitrag untersucht am Beispiel von vier kanonischen Gedichten, was das Schreibprogramm ChatGPT leistet, wenn man es zum Verfassen analytischer Texte auffordert. Er fragt, inwiefern künstliche Intelligenz Schreibaufgaben im Bereich der Lyrikanalyse meistern kann, welche in der Schule vorkommen, und was für Rückschlüsse dies bezüglich Software und schulischer Anforderungen erlaubt. Nach einer Erläuterung der Voraussetzungen der Untersuchung werden schriftliche Ergebnisse von ChatGPT vorgestellt, die die Bereiche Thema, Form, Sprachbildlichkeit und Perspektive betreffen. Die Qualität der Ergebnisse ist sehr unterschiedlich. Sie ist am besten, wo vergleichsweise allgemeine Formulierungsmuster als Beschreibung des individuellen Textes verstanden werden können, nämlich im Bereich von Themenbestimmung oder inhaltlicher Interpretation. Sie ist am schwächsten, wo diffizile analytische Fragen zu bewältigen sind, also Formfragen oder solche der literarischen Bildlichkeit. Abschließend diskutiert der Beitrag, was ‚Schreiben‘ in Anbetracht von Digitalität und neuen Textgeneratoren meint und was dies für den Literaturunterricht bedeutet.
Abstract (english): Writing through Artificial Intelligence. ChatGPT and automated poetry analyses
By using four canonical poems, the paper investigates the performance of writing program ChatGPT when asked to write analytical texts. The paper examines to what extent artificial intelligence can master writing tasks in the field of poetry analysis that occurs in school, and what conclusions can be drawn with regard to software and school requirements. After an explanation of the preconditions of the study, written results from ChatGPT are presented. They concern topic, form, imagery and perspective of the poems. The quality of the results varies widely. It is best where comparatively general formulation patterns can be perceived as describing the individual text, namely in the area of determining topics or interpreting content. It is weakest where difficult analytical questions have to be dealt with, i.e., questions of form or those of literary imagery. Finally, the article discusses what ‚writing‘ means in the age of digitalization and new text generators and what this implies for the teaching of literature.
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- 11.09.2023 (2)
- 04.09.2023 (1)
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