Unterrichtsvideos lesen? Grundlegung einer Lesetheorie der Nutzung von videografierten Unterrichtsfällen in der Lehramtsausbildung
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/midu/2022.2.2Schlagworte:
Unterrichtsvideos, Multimodale Texte, Lesen, Audiovisuelle Texte, Lehramtsausbildung, ProzessmodellAbstract
Die Nutzung von videographierten Unterrichtsfällen ist zentraler Baustein vieler innovativer Ausbildungs- und Forschungskonzepte der universitären Lehramtsausbildung und soll über die Reflexion komplexer Lehr-Lern-Situationen Wissen und Kompetenzen der Lernenden fördern (vgl. Hauenschild et al. 2020). Videographierten Fällen werden dabei besonders für Noviz*innen vielfältige Vorteile zugeschrieben (vgl. Gold et al. 2016), wenngleich offen bleibt, welche Prozesse bei der Betrachtung dieser Videos eigentlich ablaufen und inwiefern diese sich vom Lesen schriftlicher Fälle unterscheiden.
Der vorliegende Artikel plädiert für eine Anwendung lesetheoretischer und -didaktischer Konzepte, um die „Prozessebene“ (Rosebrock / Nix 2012, 11) des Lesens explizit in den Blick nehmen zu können und neue Erklärungsmuster für erkannte Potentiale und Schwachstellen der Nutzung von Unterrichtsvideos herausarbeiten zu können. Hierfür wird ein eigenes Modell des Lesens von Unterrichtsvideos entwickelt, das Unterrichtsvideos als „multimodale Textsorte[]“ (Stöckl 2016, 21) versteht und unter anderem besonders die zeitliche Linearität des audiovisuellen Textes berücksichtigt.
Abstract (english): Reading Videotaped Teaching? Laying the Foundation of a Literacy Theory for Video-based Teacher Education
Video-based learning is a central component of many innovative training and research concepts in university teacher training. It intends to promote the knowledge and competencies of the learners through understanding and reflecting on complex teaching-learning situations (cf. Hauenschild et al. 2020). Videotaped cases are said to have many advantages, especially for novices (cf. Gold et al. 2016), although it remains open which processes actually take place when watching these videos and how those differ from reading written cases.
This article argues for an application of theoretical and didactic literacy concepts in order to be able to explicitly focus on the “process level” (Rosebrock / Nix 2012, 11, our translation) of reading and to be able to work out new explanatory patterns for identified potentials and weaknesses of the use of video-based learning. For this purpose, an own model of reading videotaped cases is developed, which understands instructional videos as a „multimodal text type[]“ (Stöckl 2016, 21, our translation) and, among other things, particularly takes into account the temporal linearity of the audiovisual text.
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