Tiere (anders) sehen lernen
Ästhetische Wahrnehmung des tierlichen Selbst als Gegenstand der Filmbildung
DOI:
https://doi.org/10.18716/OJS/MIDU/2025.1.2Schlagwörter:
Filmbildung, Cultural Animal Studies, Tiere, Ästhetik, Tierliches Selbst, Ästhetische WahrnehmungAbstract
Die ästhetische Konstruiertheit von Tieren im Film wird in der Regel kaum wahrgenommen und hinterfragt; ihr kommt auch in der Filmbildung keine besondere Bedeutung zu. Der Beitrag stellt daher anhand des Forschungsansatzes der Cultural Animal Studies, konkret einer ethischen und ästhetischen Perspektive tierlicher Singularität (Zenker 2023), Möglichkeiten der Analyse und Reflexion von filmischen Darstellungen von Tieren vor. Er rückt dabei die filmische Inszenierung des tierlichen Selbst in den Fokus. Aus Sicht der Filmbildung ist es relevant, wie entlang des Verhältnisses von Filmästhetik und ästhetischer Wahrnehmung entsprechende filmische Inszenierungen des tierlichen Selbst reflektiert werden können. Anhand der Ansätze Ästhetische Film-Bildung (Zahn 2012) und Filmbildung im Zeichen des Fremden (Walberg 2011) ergründet der Beitrag Bildungspotenziale von ästhetischen Annäherungen an ein anderes Sehen und Hören von Tieren im Film. Mithilfe des Films EO (POL / ITA 2022) von Jerzy Skolimowski, in dem der Weg eines Esels durch Europa gezeigt wird, werden exemplarisch die Bedeutung der ästhetischen Inszenierung von Tieren für den Deutschunterricht aufgezeigt und konkrete Unterrichtsvorschläge abgeleitet.
Abstract (English): Learning to See Animals (Differently) – Aesthetic Perception of the Animal Self as a Subject of Film Education
The aesthetic construction of animals in film is typically neither widely perceived nor critically examined; it also holds little prominence in film education. This article, drawing on the research framework of Cultural Animal Studies, specifically an ethical and aesthetic perspective on animal singularity (Zenker 2023), explores approaches for analyzing and reflecting on cinematic representations of animals. It centers on the cinematic staging of the animal self. From the perspective of film education, it is crucial to consider how the relationship between film aesthetics and aesthetic perception can facilitate reflections on such cinematic representations of the animal self. Using the frameworks of Ästhetische Film-Bildung (Zahn 2012) and Filmbildung im Zeichen des Fremden (Walberg 2011), the article investigates the educational potential of aesthetic approaches to fostering different ways of seeing and hearing animals in film. By examining Jerzy Skolimowski’s film EO (POL / ITA 2022), which portrays a donkey’s journey across Europe, the article illustrates the significance of the aesthetic staging of animals in German language education, providing specific teaching suggestions.
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