„I swear they said this ...”: Kritische Gedanken zu afrikanischen Jugendsprachen und ihren Beschreibungspraktiken

Authors

  • Nico Nassenstein University of Mainz

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/the_mouth.2754

Abstract

Die Beschreibung und Dokumentation vor allem urbaner jugendsprachlicher Praktiken in Subsahara-Afrika ist seit Beginn der Jahrtausendwende in großem Stil auf akademisches Interesse gestoßen. Die meisten der verfügbaren Studien konzentrieren sich jedoch auf größtenteils linguistische Ergebnisse, mit einem Fokus auf elizitierten Wörterlisten und Sätzen, der vergleichenden Analyse linguistischer Manipulationen, teils begleitet von ethnographischen Notizen oder einer kompakten Darstellung der jeweiligen Sprechergemeinschaften (communities of practice). Oftmals wird hierbei selten ein kritischer Blick auf die Rolle des Forschers in seiner Interaktion mit den Sprechern oder das ihn umgebende Feld geworfen, und kaum die Frage nach der grundsätzlichen Schwierigkeit gestellt, im steten Wandel befindliche Jugendsprache festzuhalten (oder festzuschreiben?).

In meinem Aufsatz möchte ich Taussigs Beobachtung, dass das Notizbuch als eine Form von Literatur gesehen werden soll, in das Zeichnungen, Farben, Emotionen und kurze Momentaufnahmen eingehen können, bevor sie in der Produktion von fertigen Texten oft ausgeblendet werden, auf Aufsätze und Monographien anwenden, die jugendsprachliches Sprechen im urbanen Afrika beschreiben, festschreiben, und deren methodologische Basis sich bei kritischer Analyse oft als präskriptiv, subjektiv und als linguistische Artefakte schaffend entpuppt.

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Published

2018-07-01